Ob beim Thema Impfung, Organtransplantation, Krebstherapie: Immer spielt das menschliche Abwehrsystem eine zentrale Rolle. Dessen vielfältige Funktionen zu untersuchen ist Aufgabe der Immunologen.
Am 29. April findet seit 2007 weltweit der Tag der Immunologie statt. Der Thementag ist eine Initiative der Europäischen Föderation der Immunologischen Gesellschaften und soll dazu beitragen, das Interesse an immunologischer Forschung in der Bevölkerung zu stärken.
Regelmäßig zum Tag der Immunologie laden Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover Schüler ein, mit Ihnen einen Blick in das Immunsystem zu werfen. Am vergangenen Freitag war es wieder so weit: Die Besucher hatten zum Beispiel die Möglichkeit, Krankheitserreger und Abwehrzellen unter dem Mikroskop kennen zu lernen. An Infoständen und in Diskussionen mit Experten konnten sie sich eingehend mit verschiedenen Aspekten des Immunsystems auseinandersetzen.
In diesem Jahr ist die „Checkpoint Blockade“ als Krebstherapie Leitthema des Tages. Zahlreiche immunologen untersuchen derzeit Mechanismen, die eine Abwehrreaktion des Körpers natürlicherweise hemmen – dazu gehören auch die Checkpoint Signale. Diese Signale verhindern bei einer Infektion, dass Körper sich durch eine übermäßige Abwehrreaktion selber schadet. Die Bremsen mithilfe von Medikamenten zu lösen, kann das Immunsystem in die Lage versetzen, einen Krebs wirksam zu bekämpfen.
Auch Forscher am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig beschäftigen sich mit diesen hemmenden Mechanismen und anderen Aspekten des Immunsystems. Ihr Ziel: neue Möglichkeiten zu entwickeln, Menschen vor Krankheiten zu schützen oder diese zu heilen.